Schürfwunden bei Kindern behandeln: So machen Sie es richtig!

Schürfwunden bei Kindern behandeln: So machen Sie es richtig!

Schürfwunden sind bei Kindern normal. Wir zeigen, wie man sie richtig desinfiziert und behandelt und wann man zum Arzt gehen sollte.
Kinderwunden
Kleine Wunden passieren schnell, sind aber auch schnell behandelt.

Unfälle sind bei Kindern normal, kleinere Verletzungen wie Schürfwunden gehören zum Größerwerden halt dazu. Trotzdem ist es wichtig, dass die Eltern wissen, wie man Kinderwunden behandelt.

Wir haben drei kleine Buben und sind eigentlich täglich mit kleineren oder größeren Wunden konfrontiert. Nicht nur Schürfwunden, auch Schnitte, Quetschungen, Stiche und Beulen gibt es ständig. Erst unlängst hat sich der Zwei-Jährige bei einem Sturz das Lipenbändchen eingerissen und aus dem Mund geblutet wie nach einer Schlägerei.

Mittlerweile haben wir eine ziemliche Routine darin bekommen, Kinderwunden zu behandeln. 

Ein wichtiger Tipp vorweg: Ruhig bleiben!  

Für alle Verletzungen gilt generell: je kleiner das Kind, das sich wehtut, desto mehr braucht es Ihr Urteilsvermögen. Ein Kind gibt den Schmerz verzerrt wieder. Der Schreck sorgt zusätzlich für Schreien, Weinen und dicke Tränen.

In den allermeisten Fällen besteht jedoch kein Grund zur Panik, denn der Großteil von Wunden bei Kindern kann ambulant versorgt werden.

Wichtig ist, die Ängste des Kindes in die Behandlung miteinzubeziehen. Oftmals geraten Kinder in Panik, wenn sie Blut sehen – und Eltern auch. Aber meistens ist es nicht so schlimm. Manchmal sieht es einfach ärger aus, als es ist, vor allem, wenn Blut fließt.

Daher ein Tipp: Bleiben Sie selber ruhig und wirken Sie beruhigend auf das Kind ein und trösten Sie es, während Sie die Wunde versorgen. Erklären Sie dem Kind, was Sie tun und warum.

Was ist eine Schürfwunde

Eine Schürfwunde ist die häufigste Verletzung bei einem Kind. Sie haben sie an den Knien, an den Ellbogen und manchmal auch am Kopf und im Gesicht. Für ein Kind ist eine Schürfwunde ein klares Signal: „Ich bin zu weit gegangen, das nächste Mal muss ich besser aufpassen!“

Schürfwunden sind also ein wichtiger Teil des Lern- und Erfahrungsprozesses. Der kleine Kinderkörper ist durchaus darauf ausgelegt: Diese Wunden sind selten tief, meist ist nur die oberste Hautschicht davon betroffen, der Schmerz ist bald wieder vergessen. 

Trotzdem müssen sie behandelt werden: Dringen nämlich Bakterien in die Wunde, kann sie sich entzünden und die Heilung dauert länger. 

Was Sie für die Behandlung einer Schürfwunde brauchen

Wenn eines der Kinder schreit, muss es meistens schnell gehen. Deswegen haben wir speziell für Schürfwunden ein kleines Täschchen in einer Schublade in der Küche, in der alles sofort griffbereit ist. Damit können wir schnell helfen. Die Tasche haben wir noch zusätzlich zu unserer Hausapotheke, damit wir nicht erst in den ersten Stock und dort lange herumkramen müssen. 

In dem Täschchen ist nur das Nötigste, das wir alles auf Amazon gekauft haben:

Am besten Sie kaufen Pflaster in allen möglichen Größen und Formen, weil Schürfwunden unterschiedlich groß sind. Wenn Sie Ihren Kleinen einen Gefallen tun möchten, kaufen Sie Pflaster mit bunten Motiven drauf. Die trocknen die Tränen sogar noch schneller. Achten Sie auf Pflaster von einem bekannten Hersteller wie Hansaplast, die kleben am besten. 

Desinfektion ist wichtig, damit keine Bakterien in die Wunde kommen und sie sich nicht entzündet. Am besten funktionieren Sprays, wie Octenisept. Achten Sie darauf, dass Sie nichts Alkoholhaltiges verwenden, weil Alkohol in der Wunde brennt. 

Wenn Sie die Wunde säubern müssen, nehmen Sie am besten einen Tupfer dafür, von der Art, wie sie Ärzte auch verwenden.  

Ist die Wunde größer, müssen Sie vielleicht einmal großflächiger verbinden. Das geht mit einer Mullbinde am besten. Die gibt es sogar selbstklebend

 

Sie sollten unbedingt eine kleine Wundpinzette zuhause haben, mit der Sie kleine Steine aus der Wunde zupfen können. Die Pinzette muss spitz und stabil sein, eine normale Kosmetikpinzette ist meist ungeeignet. 

Wie behandeln Sie Schürfwunden bei Kindern 

Reinigen, desinfizieren, schützen und kontrollieren: So gehen Sie richtig vor, wenn Sie eine Schürfwunde behandeln.

  • Hände waschen

Damit Sie selbst keine Bakterien in die Wunde bringen, ist es wichtig, nur mit sauberen Händen zu arbeiten. Wenn Sie ein Handdesinfektionsmittel daheim haben, verwenden Sie am besten das. 

  • Wunde waschen

Waschen Sie Schmutz und Blut unter fließend lauwarmen Wasser ab. 

  • Fremdkörper entfernen

Mit einer sauberen Pinzette entfernen Sie kleine Steine und Splitter. 

  • Desinfizieren

Desinfizieren Sie die Wunde am besten mit einem Wundspray. Sparen Sie nicht mit dem Spray. Wenn Sie nur Gel zur Hand haben, geben Sie ausreichend Gel auf einen Wundtupfer und tupfen Sie die Wunde ab. 

Wichtig: Nur tupfen, nicht reiben! Verwenden Sie keine Watte oder Abschminkpads! Die Fasern verkleben mit der Wunde und müssen mühsam und schmerzhaft vom Arzt entfernt werden!

  • Bedecken

Kleben Sie ein Pflaster drauf, damit kein Schmutz in die Wunde kommt. 

  • Kontrollieren

Entfernen Sie das Pflaster nach ein paar Stunden, spätestens am nächsten Tag und kontrollieren Sie, ob die Wunde verheilt. 

Das sollten Sie beim Behandeln vermeiden

Verwenden Sie keine Hausmittel wie Öl, Bienenhonig und auch keinen Alkohol, weil der in der Schürfwunde brennt. Greifen Sie auf professionelle Wunddesinfektionsmittel zurück.

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Kleinere Schürfwunden können Sie selbst behandeln. Manchmal ist es aber ratsam, gleich einen Arzt aufzusuchen.

Einen Arzt brauchen Sie

  • bei stark blutenden Wunden
  • wenn die Wunde stark verschmutzt ist
  • wenn Ihr Kind nicht gegen Tetanus geimpft ist
  • bei größeren Wunden (über 1cm Länge), weil dann meist genäht werden muss. 
  • bei Wunden, die einen stark roten Rand haben, die stark eitern oder Wunden mit einem roten Strich.

Wichtig: Wenn Gegenstände (Nägel, Scherben, Steine) tiefer in der Wunde stecken, sollten Sie diese auf keinen Fall herausziehen, weil sonst Blutgefäße verletzt werden könnten. Lassen Sie das einen Arzt erledigen. 

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