So gefährlich sind Krankenhauskeime

So gefährlich sind Krankenhauskeime

Etwa fünf Prozent aller Patienten erkranken nach einer Operation an einer Wundinfektion. Schuld sind die immer resistenteren Bakterien.
Gerade bei Operationen im Bauchbereich ist die Gefahr einer Infektion hoch.

Nach jeder Operation in einem Spital kann es zu Komplikationen kommen. Eine der häufigsten ist die Wundinfektion. Dabei dringen Bakterien schon während der Operation – oder auch nachher – in die Wunde ein und stören die Heilung: die berüchtigten Krankenhauskeime. Meist trägt der Patient selbst diese Keime auf seiner Haut, Diese verhindert jedoch im Normalfall, dass Krankheitserreger in den Körper eindringen. Das Skalpell beschädigt diese Barriere und die Bakterien haben freie Bahn.

Schwere Symptome

Erst Tage nach der Operation kommt es zu ersten Symptomen: Die Schmerzen nehmen zu, der Patient bekommt Fieber. Es kommt zu Schwellungen und Rötungen. Unter der Operationsnaht bildet sich Eiter. Die Wunde muss wieder geöffnet werden, damit der Eiter ablaufen kann.

Bis zu fünf Prozent aller chirurgischen Eingriffe ziehen eine solche Infektion nach sich – besonders häufig ist dies bei Operationen im Magen-Darm-Bereich der Fall, gefolgt von Bypass-Operationen. Aber auch Kaiserschnitte und Hüft- und Knieoperationen bergen dieses Risiko.

Resistente Keime

Normalerweise werden Infektionen mit Bakterien mit Antibiotika behandelt. In den letzten Jahren sind Keime allerdings immer resistenter gegen die Antibiotika geworden. Patienten mit Infektionen durch diese resistenten Erreger haben einen deutlich längeren Heilungsverlauf und ein höheres Sterblichkeitsrisiko. Besonders stark betroffen sind bereits geschwächte oder ältere Patienten, chronisch Kranke, Intensivpatienten aber auch Neugeborene.

Einfache Vorbeugung

Wichtig, damit sich die Keime nicht ausbreiten, ist die richtige Hygiene, vor allem der Hände. Nicht nur medizinisches Personal, auch Patienten und Besucher sollten sich beim Betreten des Spitals die Hände desinfizieren.

Neueste Studien weisen außerdem auf eine mögliche Lösung hin, um die Wundinfektionen in den Griff zu kriegen, Diese Lösung ist denkbar einfach: Wer sich mit einem antiseptischen Duschgel mehrere Tage lang vor einer geplanten Operation duscht und mit einem Gel die Nasenschleimhaut reinigt, verringert das Risiko einer Wundinfektion. Solche Sets zum Desinfizieren gibt es mittlerweile in jeder Apotheke zu kaufen.

Fotocredit: pexels.com

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