Auch wenn Bodyshaming in der heutigen Zeit keine Rolle mehr spielen darf, fühlen wir uns mit Übergewicht oft nicht wohl. Manchmal passiert es, dass selbst gesunde Ernährung und Sport nicht gegen Fettdepots helfen. Nicht immer steckt hartnäckiges Übergewicht dahinter! Treten Fettablagerungen vor allem an den Armen und Beinen auf, kann ein Lipödem der Auslöser sein.
Das Lipödem – chronische Erkrankung mit gestörter Fettverteilung
In der erfahrenen Lipödem Praxis in München melden sich immer wieder Frauen jeden Alters aufgrund einer Fettverteilungsstörung. Trotz Diäten will das Gewicht nicht sinken. Vor allem Po, Oberschenkel und Arme sind betroffen. Hinter diesem Symptom kann das Lipödem stecken. Die Erkrankung ist chronisch und nicht heilbar. Eine optimierte Therapie kann die Beschwerden aber deutlich lindern.
Betroffene Patienten sind fast immer weiblich. Bislang gibt es kaum einen Hinweis auf die Ursache, Hormone könnten eine Rolle spielen. Lipödeme treten oft auf, wenn sich der Hormonstatus einer Frau ändert. Das kann in der Schwangerschaft passieren oder mit dem Eintritt in die Wechseljahre.
Symptomatische Besonderheiten – Lipödeme sind äußerst vielfältig
Bei einem Schnupfen läuft die Nase, bei einem Magen-Darm-Infekt schmerzt der Bauch. Das Lipödem wird von vielen Betroffenen oft nicht erkannt, da seine Symptome so vielfältig sind. Erster Hinweis auf die chronische Erkrankung sind hartnäckige Fettpolster an den Beinen, der Hüfte und dem Po. Darüber hinaus können folgende Symptome auftreten:
- Schmerzen bei Berührung der betroffenen Stellen
- Volumenzunahme ausschließlich im Bereich der Oberschenkel/Hüfte/Po
- Spannende Haut mit Berührungsempfindlichkeit
- Auffällige Neigung zu Hämatomen an betroffenen Stellen
- Schlanker Oberkörper mit kräftigen Beinen
- Schmerzhafte oder schmerzlose Knoten unter der Hautoberfläche
Mehr Aufmerksamkeit für das Lipödem – Erkrankung nicht übersehen
Wir alle wissen, wie wichtig regelmäßige Checkups für die Herzgesundheit sind. Erkrankungen wie das Lipödem werden hingegen viel zu oft übersehen. „Treiben Sie mehr Sport“, „ernähren Sie sich anders“, „finden Sie sich damit ab“. Solche und ähnliche Aussagen bekommen betroffene Patientinnen von unerfahrenen Hausärzten oft zu hören. Das ist nicht nur falsch, sondern psychisch belastend. Eine Fettverteilungsstörung wie das Lipödem ist nicht von der Ernährung abhängig.
Das bedeutet allerdings nicht, dass gesunde Ernährung keine positive Auswirkung hat. Durch regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährungsbilanz lässt sich der Fortschritt oft verlangsamen. Wichtig ist, dass die Betroffenen nicht weiter an Gewicht zunehmen. Der entscheidende Faktor ist jedoch eine optimierte Therapie in einer Fachpraxis.
Nicht heilbar, aber behandelbar – das Lipödem gehört in ärztliche Behandlung
Chronische Erkrankungen sind für Betroffene oft ein Schock. Es gibt keine Heilung! Das bedeutet aber nicht, dass es keine Aussicht auf Besserung gibt. Erfahrene Fachärzte können bei einem Lipödem für eine deutliche Reduktion der Beschwerden sorgen. Dabei wird primär zwischen der konservativen und der chirurgischen Behandlung unterschieden. Konservative Maßnahmen sind physikalische Entstauungstherapien, Kompression, Lymphdrainage und vieles mehr. Als chirurgische Maßnahme kommt die Liposuktion zum Einsatz.
Bei diesem Verfahren wird das vermehrte und überschüssige Fettgewebe abgesaugt. Anschließend kann die überschüssige Haut mit einer Straffung geglättet werden. Eine solche Operation ist vor allem dann geeignet, wenn sich das Lipödem nicht mehr rasant ausbreitet. Für diesen Effekt können hormongestützte Therapien sorgen, aber auch eine Optimierung der Lebensumstände.
Fazit: Nicht allein mit dem Lipödem – Hilfe suchen statt leiden
Es ist psychisch belastend, wenn Teile des Körpers nicht beeinflussbar sind. Trotz Diät und Sport verschwindet das Lipödem nicht. Viele Betroffene leiden unter Depressionen, fühlen sich unattraktiv und ziehen sich zurück. Hilfe gibt es vor allem bei erfahrenen Fachärzten, Hausärzte sind mit der Symptomatik schnell überfordert.
Betroffene müssen sich klarmachen, dass ihre Erkrankung kein Zeichen mangelnder Disziplin ist. Die Fettverteilungsstörung kann theoretisch jeden treffen, unabhängig vom Alter. Scham ist fehl am Platz, bei einem Lipödem kann eine frühzeitige Therapie den Fortschritt verlangsamen.