Die Hausapotheke wird oft sträflich vernachlässigt. Dabei ist es gerade jetzt vor der Schnupfensaison wichtig, dass sie gut und richtig gefüllt ist.
Einmal ehrlich: Führt Ihre Hausapotheke auch so ein kümmerliches Dasein? Halbvolle Schachteln, lieblos in die Fächer geschoben; Blisterverpackungen, in denen die Hälfte der Pillen herausgedrückt sind; verklebte Hustensaft-Fläschchen, noch vom letzten Männerschnupfen übrig; ein paar knittrige Beipackzettel ohne Medikamente; ein paar Pflaster mit Micky-Maus-Motiven für die Kinder, dazu eine eingetrocknete Wundsalbe.
Wenn Sie beim Lesen dieser Zeilen nickend zustimmen, haben wir ein paar Tipps für Sie, die Sie gut durch den Herbst und die herannahende Erkältungszeit bringen.
Warum Sie eine Hausapotheke brauchen
Wenn es gröber fehlt, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Aber für kleinere Verletzungen im Haushalt – den alltäglichen Schnitt in den Finger – für eine Verkühlung, für Kopfschmerzen, sollte man das Richtige schnell griffbereit haben.
Und das Richtige brauchen Sie auch noch in ausreichender Menge. Wenn Sie eine Erkältung ans Bett fesselt, möchten Sie nicht in die Apotheke gehen müssen, sondern sich daheim im Bett verkriechen – und in der Corona-Zeit möchten Sie wahrscheinlich mit einem Schnupfen überhaupt nicht in die Apotheke. Die Menge an Medikamenten soll also zumindest für drei Tage reichen.
Das sollte in Ihrer Hausapotheke drin sein
Natürlich hängt der Inhalt von Ihrer Hausapotheke stark davon ab, wer in Ihrem Haushalt wohnt. Eltern von Babys und Kindern haben andere Dinge drin, als ein erwachsener Single.
Es gibt allerdings ein paar Krankheiten, die jede Hausapotheke abdecken soll, eine ausführliche Checkliste für Hausapotheken finden Sie im Internet, bei Shop-Apotheke.
1. Nützliches
Sie brauchen zumindest ein Fieberthermometer, eine Pinzette, um kleine Steine oder Scherben aus Wunden zu entfernen und eine Schere, um Bandagen zu kürzen und Pflaster abzuschneiden.
2. Kopf- und Körperschmerzen
Eine Tablette hilft hier oft Wunder und über den Tag. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Medikamente in Frage kommen – wenn Sie andere Medikamente nehmen, fragen Sie ihn (oder sie) nach Wechselwirkungen. Auch für Kinder gibt es Schmerzmittel als Saft.
3. Erkältungsmittel
Paracetamol und Ibuprofen sind gängige Wirkstoffe, die helfen, eine Erkältung zu lindern.
4. Husten
Hier gibt es Hustenlöser am Anfang einer Erkältung und Hustenstiller gegen den trockenen, sehr schmerzhaften Husten.
5. Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung
In der Apotheke gibt es hier gute Mittel, die Sie ohne Rezept bekommen.
6. Verbandsmaterial
Pflaster und Bandagen dürfen in keiner Hausapotheke fehlen
7. Salben
Sie brauchen auf jeden Fall eine Wund- und Brandsalbe, eine Salbe gegen Stiche und einen Desinfektionsspray für die Haut.
Das sollten Sie bei der Hausapotheke beachten
Eine Hausapotheke gehört gepflegt. Man muss richtig mit ihr umgehen, sonst nützt sie nichts. Noch weitere Tipps für ihren Apothekerschrank finden Sie auf der Webseite dieser beiden Tiroler Ärzte.
- Misten Sie Ihre Hausapotheke zumindest einmal im Jahr vor der Schnupfensaison aus – besser noch sind zweimal im Jahr. Werfen Sie alles raus, was angebraucht und wo das Ablaufdatum überschritten ist. Medikamente verlieren mit der Zeit Ihre Wirkung. Kaufen Sie neue und sparen Sie hier nicht. Alte Medikamente nimmt jede Apotheke zurück.
- Die Hausapotheke gehört an einen trockenen und kühlen Ort – das heißt: Ins Badezimmer gehört sie nicht. Die Feuchtigkeit dort kann die Wirkungsweise der Medikamente verändern und sie sogar wirkungslos machen.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung: Auch Hitze kann Medikamente verändern.
- Die Hausapotheke soll auf gar keinen Fall für Kinder erreichbar sein. Die bunten Pillen können die Kleinen leicht mit Süßigkeiten verwechseln.
- Überlegen Sie sich eine Ordnung für Ihre Hausapotheke. Wenn es schnell gehen muss oder Ihnen schlecht ist, haben Sie weder Zeit noch Nerven, um zwischen halbvollen Schachteln herumzukramen und aus einem unübersichtlichen Tabletten-Wirrwarr die richtige herauszusuchen.
- Geben Sie nach Gebrauch den Beipackzettel wieder zum Medikament, damit Sie beim nächsten Mal über Dosierung, Wirkung und Anwendung nachlesen können.
Bildautor: Can Stock Photo / micro10x