Bitteren Geschmack mögen die wenigsten. Das hat vor allem zwei Gründe: Erstens bedeutete allzu bitter, dass das Lebensmittel verdorben war. Nicht zu bitter zu essen war also ein einfacher Schutzmechanismus, den wir uns im Laufe der Evolution angeeignet haben.
Und zweitens hat man aus genau diesem Grund die Bitterkeit aus vielen Lebensmittel weggezüchtet und mehr Süßes in unseren Speiseplan eingefügt. . Die Folge: Wir sind entwöhnt und können mit bitterem Essen nicht mehr viel anfangen.
Dabei sind Bitterstoffe durchaus gesund und sollten auf jedem Speiseplan stehen.
Welche Vorteile haben Bitterstoffe?
Bitterstoffe bringen die Verdauung in Schwung. Sie regen den gesamten Verdauungstrakt an und das schon mit dem ersten Bissen: Im Mund wird mehr Speichel produziert, weil die Bitterstoffe die Nerven auf der Zunge reizen. Mehr Speichel heißt auch mehr Enzyme, die schon einmal mit der Verdauung beginnen.
Auch an den Magen wird sofort ein Signal gesandt und mit der Bildung von Magensaft begonnen. Wenn die Nahrung im Magen ankommt, beginnt auch hier sofort die Verdauung. Und auch der Darm, die Galle und die Leber werden durch die Bitterstoffe stimuliert und arbeiten mehr, die Verdauung findet schneller statt.
Deswegen werden Bitterstoffe auch schon seit je her zum Beispiel bei Blähungen und anderen Magen-Darm-Geschichten eingesetzt. Ein beliebtes bitteres Kraut ist etwa die Angelikawurzel; seit Alters her beliebt und bekannt ist ewa Fenchel, der nach dem Essen gekauft wird. Babys gibt man Fencheltee, wenn sie das Bäuchlein plagt.
Wie Bitterstoffe sonst noch wirken
Bitterstoffe helfen zum Beispiel bei
- Blähungen
- Sodbrennen
- Verstopfung
- Bei Völlegefühl nach einem fetten, üppigen Essen
- Weil sie den Appetit zügeln, helfen sie uns auch beim Abnehmen
- Gegen Heißhungerattacken
Und schließlich sind Bitterstoffe nicht nur gut für uns, wenn wir sie einnehmen. Äußerlich angewendet, zum Beispiel als Creme, können Bitterstoffe entzündungshemmend wirken und Hautprobleme wie Akne lindern.
Diese Lebensmittel enthalten besonders viele Bitterstoffe
Wenn Sie in Zukunft mehr Bitterstoffe zu sich nehmen möchten, müssen Sie keine allzu exotischen Lebensmittel einkaufen. Essen oder trinken Sie einfach mehr davon:
- Grüne Salate, Kopfsalat, Chicoree oder Endiviensalat sind nicht nur sehr nahrhaft, sondern enthalten auch Bitterstoffe
- Kaffee – der bekannteste Bitterstoff im Kaffe ist das Koffein
- Grüner Tee
- Oliven
- Grapefruit
