Was ist diabetische Haut

Was ist diabetische Haut

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich auch auf die Haut auswirkt. Vier von fünf Diabetes-Patienten haben Hautprobleme.
Vier von fünf Diabetes-Patienten haben Hautprobleme

Diabetes ist eine chronische Krankheit. Der Körper kann den Zucker, den der Mensch über die Nahrung aufnimmt, nicht mehr in den Zellen verarbeiten. Ihm fehlt dafür das wichtige Hormon Insulin. Dies kann eine altersbedingte Krankheit sein oder eine Folge von Übergewicht, aber auch ein genetischer Defekt.

Der überschüssige Zucker wird über den Urin ausgeschieden. Dabei verliert der Körper Wasser, das der Haut nicht mehr zur Verfügung steht. Die Folge: Sie trocknet aus und wird schlechter mit Nährstoffen versorgt. Dies wird meist zuerst an den Beinen und Füßen spürbar.

Ursachen

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Menschen mit Diabetes an Hautproblemen leiden. Diese Gründe sind eine Folge der gestörten Nährstoffversorgung der Haut: 

  • Schweiß- und Talgdrüsen: Sie werden über Nerven gesteuert. Diese sind jedoch vom Zucker geschädigt, deswegen arbeiten die Drüsen nicht mehr richtig.
  • Durchblutung: Die Blutgefäße sind verengt, die Durchblutung ist vermindert.
  • Abwehrkräfte: Sie sind bei Diabetikern generell geschwächt

Die Konsequenz: Der Fettfilm der Haut bekommt Löcher und schützt nicht mehr richtig. Die Haut wird anfällig für Verletzungen, die Gefahr von Infektionen steigt. Durch die geschädigten Nerven ist das Schmerzempfinden gestört, die Wunden heilen schlechter oder gar nicht. Werden diese Verletzungen chronisch, kann sogar eine Beinamputation nötig sein.

Wussten Sie schon:
In Österreich werden 2.500 Amputationen pro Jahr bei Diabetespatienten durchgeführt. Das sind 62 Prozent aller durchgeführten Amputationen.

Symptome

Die Haut gilt als Frühwarnsystem bei Diabetes – die Hautprobleme setzen oft schon vor anderen Symptomen ein. 

Zu den wichtigsten Anzeichen gehören:

trockene, juckende Haut – fast die Hälfte aller Diabetes-Patienten leidet darunter, meist an Beinen und Füßen.

Pilzerkrankungen – durch die zerstörte Hautbarriere treten die Sporen von Pilzen leichter in die Haut oder den Nagel ein und sind schwerer zu bekämpfen.

Bakterielle Infektionen – wie die Pilzsporen dringen Bakterien in die Haut ein – die Folge sind Abszesse oder eitrige Furunkel.

Weißfleckenkrankheit – die Haut wird nicht mehr braun, sie bleibt weiß, weil die Pigment-bildenden Zellen verloren gehen.

Hautveränderungen – rötlich-braune, schmerzlose Verfärbungen, meist an den Unterschenkeln, sind ein typisches Anzeichen für Diabetes.

Wussten Sie schon:
Obwohl Sie Diabetes haben, müssen Sie nicht auf Süßes verzichten. Süßigkeiten für Diabetiker gibt es viele. Einfach selber machen. 

Behandlung

Ein gut eingestellter Zuckerwert ist die beste Vorsorge vor Hautproblemen bei Diabetes. Außerdem braucht Ihre Haut mehr Pflege. Am besten, Sie sprechen darüber mit Ihrem Arzt. 

Diese Tipps können hilfreich sein:

Duschen Sie nicht zu lang und nicht zu heiß. Verwenden Sie nur hautschonende Duschgels oder Seifen. Fußbäder tun den Füßen gut, auch die sollten nicht heißer als 35 Grad sein (Badethermometer).

Trocknen Sie Ihre Haut sanft aber gründlich ab. Vor allem dort, wo Haut an Haut liegt, also den Zehenzwischenräumen oder unter der Brust können sich sonst Bakterien oder Pilze einnisten.

Nach dem Abtrocknen cremen Sie sich am besten mit einer speziell für Diabetiker geeigneten Creme ein. Die erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

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